Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat mit Blick auf die rassistischen Gesänge junger Partygäste auf Sylt dazu aufgerufen, in solchen Situationen Zivilcourage zu zeigen. In einem Interview mit dem Sender Phoenix äußerte sie sich besorgt über das Verhalten der Jugendlichen: „Wenn man solche unappetitlichen Auftritte sieht, fragt man sich wirklich, was in den Köpfen dieser jungen Menschen vorgeht. Ich wünsche mir viel Zivilcourage.“
Bas betonte die Notwendigkeit, in solchen Momenten nicht wegzuschauen, sondern aktiv einzugreifen und sich gegen rassistische Äußerungen zu positionieren. „Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft zeigen, dass wir solches Verhalten nicht tolerieren. Jeder Einzelne ist gefordert, Stellung zu beziehen und Rassismus entgegenzutreten,“ erklärte sie.
Sie lobte auch die positiven Reaktionen auf das Video, die zeigten, dass viele Menschen bereit seien, gegen solche Entgleisungen aufzustehen. „Die Reaktionen auf das Video haben deutlich gemacht, dass es viele gibt, die sich gegen Rassismus positionieren und die Werte unserer Demokratie verteidigen,“ sagte Bas. Diese Unterstützung sei ein wichtiges Signal, dass es in der Gesellschaft auch viele Stimmen für Toleranz und Zusammenhalt gebe.
Darüber hinaus betonte Bas die Rolle der Erziehung und Bildung in der Prävention von Rassismus. „Es ist entscheidend, dass wir bereits in den Schulen und Familien über die Werte von Toleranz, Respekt und Vielfalt sprechen. Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft keinen Platz haben,“ sagte sie.
Bas appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, im Alltag aufmerksam zu sein und nicht zu zögern, wenn sie Zeugen von rassistischen oder diskriminierenden Handlungen werden. „Zivilcourage beginnt im Kleinen – im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, auf der Arbeit. Jeder kann einen Beitrag leisten, indem er sich klar und deutlich gegen Rassismus stellt,“ betonte sie.
Abschließend unterstrich Bas die Bedeutung einer starken Zivilgesellschaft für die Verteidigung der demokratischen Werte. „Unsere Demokratie lebt von der aktiven Teilnahme und dem Engagement ihrer Bürger. Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass Rassismus und Intoleranz keinen Raum in unserer Gesellschaft haben,“ schloss sie.
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