Wir haben uns bislang nicht eingemischt in das Dilemma um Vater und Sohn Lohmann, die einstmals die großen Helden im Dubai-Immobiliengeschäft waren, wenngleich Papa Lohmann lieber weiterhin mit seiner Frau eine Mode-Boutique in Gütersloh hätte betreiben sollen.
Denn der Schaden, denn die beiden angerichtet haben, ist kaum zu ermessen und wurde anfänglich mit der schwierigen wirtschaftliche Lage Dubais erklärt. ACI hatte seit 2004 sieben Dubai-Fonds aufgelegt und 130 Mio. Euro bei rund 6000 Anlegern eingeworben. Während beim ersten Fonds noch alles glatt lief, mussten die Fonds II bis V Insolvenz anmelden, bei den Fonds VI und VII kündigte ACI-Geschäftsführer Robin Lohmann Wertberichtigungen von je 80 Prozent an. Aufgrund der laufenden Berichterstattung drängt sich uns dabei eher der Eindruck auf, die Lohmänner hatten entweder von Anfang an gar nicht vor oder es ist ihnen irgendwann aus den Fingern geglitten, den Anlegern ihr investiertes Geld auch wieder zurück zu bringen. Was wir aber sicher sagen können ist, dass Papa Lohmann alles dafür getan hat, dass sein Sohn und er selbst dann noch fürstlich honoriert wurden, als der Laden schon lichterloh in Flammen und die Anleger vor dem Nichts standen.
Dass die Lohmänner dabei vor nichts zurück schrecken, erzählt uns ein Mitglied der Interessengemeinschaft der ACI- Geschädigten (http://www.aci-anleger.de/index.html). Der Geschäftsführer der IG , Herr Regnery, den die ansonsten so auf Qualität bedachte Journalistin Renate Daum einmal abwertend als Menschen mit „Kölscher Frohnatur“ umschrieb, und sich seit Jahren für die Interessen der Vermittler und Kunden einsetzt und hier sehr viel investiert, mag ihn rühmen. Was er inzwischen hinter sich gebracht hat, ist ein Verdienst. So ist Regnery mit vielen Verantwortlichen vor Ort im Gespräch, das Baby doch noch zu schaukeln, also den Anlegern durch den Verkauf der Projekte wenigstens einen Teil der Kohle zurück zu bringen.
Derweil spinnen sich die Gerüchte um den einstmals vom Handelsblatt ausgezeichneten Jungunternehmer Robin Lohmann. Hier wird erzählt, dass er seiner Partnerin gerade einen neuen Porsche gekauft hat. Dort, dass er sich gerade eine Wohnung in Paris zulegte. Und Locals vor Ort (in Dubai) rufen sich zu, ob denn die Staatsanwaltschaft in Dubai schneller zuschlagen kann, als er mit seinem neuen Boot in Dubai die Marina verlassen und in ein Land flüchten kann, in dem er nicht verfolgt wird. Wie gesagt, eine Fata Morgana, die sich um die Lohmänner spinnt. Den Anlegern kann es egal sein, denn die Kohle ist vermutlich weg.
Jetzt kommt allerdings der komplette Obergau, wie uns geschildert wurde. Danach sollen die Lohmänner einen Anwalt eingeschaltet haben, der die Kunden der Vermittler anruft, die sich in der Interessengemeinschaft organisiert haben. Ziel ist es, die Kunden aufzuhetzen, sie sollten ihre Vermittler verklagen. Wegen Fehlberatung versteht sich. Angeblich wird auch entsprechende Unterstützung angeboten, wie man dies am besten machen kann. Vielleicht hilft ihnen dabei, dass die gesetzliche Haftung für Emittenten kürzer ist als für Vermittler, was an sich sowieso inakzeptabel ist. Dies sollte die Anleger jedoch nicht davon abhalten, die wahren Abzocker zu erkennen. Und gegen die sollte man vorgehen.
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