Mit markigen Worten und martialischer Rhetorik kündigte US-Präsident Donald Trump in den letzten Wochen eine neue Welle von Importzöllen an – gegen China, gegen Europa, gegen Japan, gegen so gut wie alle. Was als „Schutz amerikanischer Arbeitsplätze“ verkauft wurde, entpuppt sich nun als wirtschaftlicher Bumerang, der besonders die eigene Bevölkerung hart trifft.
Die Aktienmärkte reagierten auf die Ankündigungen mit massiven Verlusten. Allein in den ersten drei Handelstagen nach Trumps Zoll-Rundumschlag verloren US-Börsen über 5 Billionen Dollar an Marktwert. Der S&P 500, der als wichtigste Kennzahl für den breiten US-Aktienmarkt gilt, stürzte um mehr als 10 Prozent ab. Der Nasdaq verlor sogar noch stärker.
Was viele übersehen: Dieser Kurssturz trifft nicht nur große Konzerne oder Wall Street-Banker, sondern Millionen ganz normale Amerikaner – vor allem jene, die in ihre Altersvorsorge investiert haben.
Altersvorsorge auf Sand gebaut
Laut aktuellen Zahlen des US Census Bureau und verschiedener Marktstudien setzen knapp 70 % der Amerikaner bei ihrer Rentenabsicherung auf Aktien – über 401(k)-Pläne, Rentenfonds, oder individuelle Investments. Für die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung ist der Aktienmarkt der zentrale Baustein ihrer Altersvorsorge.
Mit dem Einbruch der Kurse nach der Zolleskalation hat Trump also nicht nur geopolitische Spannungen befeuert – er hat auch Milliarden an Vermögen vernichtet, die eigentlich zur Absicherung des Lebensabends gedacht waren. Viele Menschen sehen sich nun um Jahre zurückgeworfen – oder verlieren das Vertrauen in das gesamte System.
Schutz vor wem – und vor was?
Trump inszeniert sich als Verteidiger der amerikanischen Industrie – doch immer mehr Experten kritisieren, dass seine Zollpolitik weniger Arbeitsplätze schafft, dafür aber mehr Kosten verursacht. Die Preise für Importe steigen, Unternehmen geben diese Kosten an Verbraucher weiter, Investitionen werden verschoben – und auf den Märkten herrscht Unsicherheit.
Ökonomen wie Michael Feroli von JPMorgan warnen bereits vor einer Rezession in der zweiten Jahreshälfte 2025. Und während der Präsident lautstark gegen vermeintliche „Diebe amerikanischer Jobs“ wettert, droht ein viel realerer Verlust: die finanzielle Sicherheit von Millionen Bürgern im Ruhestand.
Fazit: Trumps Zölle – ein Angriff auf die eigene Zukunft
Was als wirtschaftspolitische Stärke demonstriert werden sollte, wird zum Bumerang für Amerikas Mittelschicht. Die Börsenverluste treffen vor allem diejenigen, die sich eigenverantwortlich um ihre Altersvorsorge bemühen – mit Aktieninvestments, wie sie jahrzehntelang empfohlen wurden.
Die Frage, die sich nun stellt: Wer schützt die Amerikaner vor ihrem „Schutzpräsidenten“?
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