Es ist ein seit Jahren immer aufs Neue diskutiertes Thema „Gratisretouren“ im Onlinegeschäft. Nun könnte sich das aber im Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion verändern.
Die Zeit der kostenlosen Retouren im Onlinehandel dürfte sich langsam dem Ende zuneigen. Die inflationsbedingt gestiegenen Preise für Transport und Verpackung veranlassen Händler zunehmend, die Kosten an die Kundschaft weiterzugeben. Trotzdem, die Gratwanderung ist schwierig, ist der kostenlose Rückversand doch für viele ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Bestellung.
Über 70 Prozent der Deutschen kaufen regelmäßig im Internet ein. Vor allem bei Kleidung und Schuhen werden oft verschiedene Größen zum Anprobieren bestellt – entsprechend hoch ist die Retourenquote. In einer im Vorjahr durchgeführten Umfrage gaben fast 65 Prozent der Onlinekäuferinnen und -käufer an, Artikel zurückzusenden, drei Viertel davon betreffen Kleidung, Schuhe und Accessoires. Die Käufe werden vielfach erst dann getätigt, wenn Gratisretouren garantiert sind.
Für Händler ist der Retourenprozess dagegen zeit- und arbeitsaufwendig. Über Speditionen muss die Ware zurückgeführt und anschließend ihre Qualität bewertet werden. Danach wird sie entweder neu eingelagert, bearbeitet und verpackt oder – bei sichtbaren Zeichen von Mängeln oder Abnutzung – entsorgt. Das Unternehmen verliert auf diesem Weg Geld durch Materialkosten, durch den Arbeitsaufwand für die Aus- und Rückführung der Bestellung und durch die doppelten Frachtkosten.
Nun wird in der Branche darüber diskutiert, dass es eine gesetzliche Regelung geben sollte, die kostenlose Retouren verbietet. Damit würden nicht nur auf Händlerseite immense Kosten eingespart werden können, sondern würden sicherlich auch erhebliche Klimabelastungen vermieden werden können. Ob der Gesetzgeber da aber mitspielt wird man abwarten müssen.
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