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Zweifel an Trumps Abschiebezahlen

GabrielDouglas (CC0), Pixabay
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Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump verkündet stolz, binnen der ersten 100 Tage 139.000 Abschiebungen durchgeführt zu haben. Doch Experten schlagen Alarm: Die Zahlen passen nicht zu den offiziellen Statistiken.

Laut Tom Homan, Trumps Grenzschutzbeauftragtem, sei man auf Kurs, das ambitionierte Ziel von einer Million Abschiebungen pro Jahr zu erreichen.

„Die Zahlen sind gut“, verkündete Homan am 28. April im Weißen Haus.

Doch:
Nachprüfbare Regierungsdaten, etwa von ICE (Immigration and Customs Enforcement), zeigen bislang nur etwa 57.000 Abschiebungen – also weniger als die Hälfte der behaupteten Zahl.

Woher kommen die Diskrepanzen?

  • Abschiebungen durch Grenzschutzbehörden (CBP) könnten die Differenz theoretisch erklären – doch nach Trumps Grenzschließung zu Mexiko sind Grenzübertritte stark eingebrochen.

  • Eine massenhafte Abschiebung nach Kanada? Experten wie Adam Isacson winken ab: Dafür gebe es keinerlei Hinweise.

  • Vielleicht „kreative Buchführung“?
    Forscher Austin Kocher von der Syracuse University vermutet:

    „Entweder wird hier heftig schöngerechnet – oder die Zahl wurde einfach frei erfunden.“

Auch Jessica Vaughan vom konservativen Center for Immigration Studies fordert mehr Transparenz:

„Ohne klare Offenlegung dieser Zahlen sind sie wertlos.“

Die Faktenlage

  • Rund 400 Abschiebeflüge wurden seit Trumps Amtsantritt beobachtet.

  • Bei durchschnittlich 125 Passagieren pro Flug ergibt das etwa 50.000 Personen – was mit ICE-Daten übereinstimmt.

  • Selbst wenn man optimistisch rechnet, bleibt die offizielle Zahl weit hinter den behaupteten 139.000 zurück.

Tom Cartwright, der ICE-Flüge überwacht:
„Ohne eine Verdopplung der Flugzahlen oder magische Selbstabschiebungen sind die Angaben nicht plausibel.“

Anfragen von USA TODAY an das Weiße Haus und das DHS wurden nur vage beantwortet.
DHS-Sprecherin Tricia McLaughlin erklärte lediglich:

„Wir vertrauen unseren internen Daten.“

Warum Abschiebungen schwieriger geworden sind

  • Früher stammte ein Großteil der Abschiebungen von illegalen Grenzübertritten.

  • Heute sind Festnahmen an der Grenze drastisch zurückgegangen.

  • Abschiebungen im Landesinneren sind zeit- und ressourcenintensiver: Ein einzelner Zugriff kann bis zu sechs Beamte binden.

Trotzdem verweist die Regierung auf gestiegene Verhaftungen und Inhaftierungen.

David Bier vom libertären Cato Institute mahnt:
„Man will doch Erfolge feiern – warum dann nicht auch echte, überprüfbare Zahlen liefern?“

Fazit

Ob absichtlich oder fahrlässig:
Die Angaben zu Trumps Abschiebeoffensive stehen auf wackligen Füßen.
Experten fordern endlich klare, überprüfbare Zahlen – denn gerade bei einem so heiklen Thema wie Migration sei Transparenz entscheidend.

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